Fahrzeuge des höfischen Adels
Pferd und Wagen waren Jahrhunderte lang ein wichtiges Statussymbol des Adels. Die meisten großen Familien unterhielten daher eigene Fuhrparks, deren Fahrzeuge die Kutschen des Hofes an Reichtum und Schönheit mitunter sogar übertrafen. So war es stets ein prunkvolles und viel bestauntes Ereignis, wenn der Adel an großen weltlichen und kirchlichen Feiertagen mit seinen Galawägen nach einem genau festgelegten Plan in der Wiener Hofburg vorfuhr. Bis 1918 waren die zahllosen eleganten Equipagen des Adels ein wichtiger Bestandteil des Wiener Straßenbildes. Rund 80 dieser Adelsfahrzeuge haben sich bis heute in der Kaiserlichen Wagenburg erhalten.
Die Kutschen der österreichischen Adelshäuser wurden meist von denselben berühmten Wiener Sattlermeistern angefertigt, die auch für den Kaiser arbeiteten. Anders als bei den Hofwägen, die im 19. Jahrhundert ein einheitliches Erscheinungsbild haben mussten, waren Gestaltung und Ausstattung hier nur von der Mode und dem Geschmack des jeweiligen Auftraggebers abhängig. Um Verwechslungen mit kaiserlichen Kutschen zu vermeiden, war die „hofgrüne“ Lackierung dem Adel allerdings untersagt.
MKR
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Kaiserliche Wagenburg Wien
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