Napoleons Hochzeit
Eine Ausstellung zum 200-Jahr-Jubiläum der Vermählung mit Marie Louise von Österreich
Im Frühjahr 1810 heiratete Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, die österreichische Erzherzogin Marie Louise. Romantische Gefühle spielten bei dieser Hochzeit wohl keine Rolle: Der Bräutigam hatte sich im Jahr zuvor von seiner geliebten Gemahlin Josephine getrennt, da sie ihm keine Kinder schenken konnte. Er versprach sich von der Heirat mit der erst 18jährigen Habsburgerin beträchtlichen Prestigegewinn und die Geburt eines Erben. Die Braut hingegen war mit stetigem Hass auf Napoleon, den größten Feind ihres Vaters, Kaiser Franz, aufgewachsen. Dennoch beugte sie sich der Staatsraison und betrachtete die Heirat mit dem wesentlich älteren Intimfeind der Habsburger als persönliches Opfer für Kaiser und Vaterland.
Die Ausstellung spürt die Hintergründe dieser ungewöhnlichen „Hochzeit zwischen Feinden“ auf und macht das glanzvolle Ereignis durch ausgesuchte Originalobjekte wieder lebendig. Höhepunkte der Schau sind die Pariser Hochzeitskutsche mit subtil erotischem Dekor, sowie die großformatige Darstellung der Übergabe Marie Louises an den Vertreter ihres künftigen Gemahls, Marschall Berthier. Die prachtvollen Gewänder des Gemäldes kann man in der Ausstellung mit Originalkostümen vergleichen, in denen die Mitglieder des Wiener und des Pariser Hofes zu den Hochzeitsfeierlichkeiten erschienen. Besonders spektakulär ist ein weißes Hofkleid aus Seide und Tüll mit üppiger Goldstickerei und langer Schleppe, das nachweislich bei der Pariser Trauung getragen wurde und nun erstmals in Wien zu sehen ist.
Information
22. Juni 2010
bis 9. Januar 2011