Vergünstigungen:
Ermäßigter Eintrittspreis: € 6,00 p.P.
Kostenlose Sonderführungen durch die Ausstellung „Der Kongress fährt“
28. März um 11 Uhr und 14 Uhr
Maximale Teilnehmerzahl 25 Personen
Anmeldung unter baerbel.holaus@khm.at
Betreff: Europäische Tage des Kunsthandwerks
Vor 200 Jahren war Wien für neun Monate das Zentrum der Welt: Am Wiener Kongress (18.9.1814 - 9.6.1815) versammelten sich Monarchen, politische Entscheidungsträger und Lobbyisten aus ganz Europa, um die Welt nach dem Sturz Napoleons neu zu gestalten. Begleitet wurden sie von einem riesigen Gefolge und Zig-Tausenden von Glücksrittern, Künstlern und Schaulustigen, die alle in der Stadt untergebracht, verpflegt, transportiert und unterhalten werden mussten. Das Fürstentreffen in Wien wurde damit zum Ahnherrn des modernen Kongresstourismus.
Dass der Kongress nicht zuletzt auch für das Wiener Kunsthandwerk eine enorme logistische Herausforderung war, kann man nun in einer Ausstellung in der Kaiserlichen Wagenburg in Schönbrunn entdecken:
Dass der Kongress tanzte ist allseits bekannt - noch wichtiger war den Zeitgenossen aber, dass er auch „fuhr“: Um Kaiser, Könige, Minister und Botschafter in der Stadt adäquat transportieren zu können, mussten im Auftrag des Hofes von den Wiener Handwerksbetrieben innerhalb weniger Wochen 170 luxuriöse Stadtwägen neu angefertigt werden, die eleganten Dekor mit modernster Technik verbanden. Sensationell war nicht nur die große Menge und die hohe Qualität dieser Equipagen, sondern auch ihre Gestaltung: Erstmals in der Geschichte hatten sie einheitliches Design und waren daher sofort als Hofwägen erkennbar. Der Wiener Hof wurde so zum Erfinder der „Corporate Identity“ für fürstliche Fuhrparks, die bald in ganz Europa kopiert wurde.
Doch auch die Schneider, Sticker, Hut- und Knopfmacher hatten damals Hochkonjunktur: Im Hinblick auf den Kongress gewährte Kaiser Franz 1814 allen Beamten, Würdenträgern und den Bediensteten des Hofes prächtige Dienstkleider, deren Schönheit die Bedeutung und Würde seines Reiches bei den geplanten Feierlichkeiten wiederspiegeln sollte. So wurden in aller Eile tausende neuer Uniformen und Livreen entworfen und angefertigt, die noch heute ein eindrucksvolles Zeugnis der herausragenden Wiener Handwerkskunst um 1815 sind.
Weitere Informationen zu den Europäischen Tagen des Kunshandwerks finden Sie auch unter
http://www.kunsthandwerk.wien/tage-des-kunsthandwerks