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Das k.k. Oberststallmeisteramt und die Fahrzeuge des Wiener Hofes

(1860-1918/22)

FWF-Projekt Nr. P 17266

Gegen Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie umfasste der in den kaiserlichen Hofstallungen untergebrachte höfische Fuhrpark rund 640 Fahrzeuge unterschiedlichster Art, von denen über hundert in die Schausammlung des Kunsthistorischen Museums in Schönbrunn übernommen wurden.

Durch die vom FWF finanzierte Grundlagenforschung konnte 2004-2007 der gesamte Aktenbestand des für den kaiserlichen Fuhrpark zuständigen Oberststallmeisteramtes systematisch gesichtet und wissenschaftlich erschlossen werden. Die dabei erzielten Ergebnisse sind vielfältiger Natur, da die Auswertung der Akten einerseits Einblicke in die bislang weitgehend unbekannte Organisation und Verwaltung des Hofmarstalles bringt und andererseits auch wesentliche Teile des Hoflebens erhellt. Darüber hinaus ergeben sich auch vielfältige Informationen zur Sozial- und Alltagsgeschichte der niederen Hofdienerschaft. Zu einigen der kostbarsten Fahrzeuge des Hofmarstalles kamen neue Quellen zum Vorschein, die Irrtümer bei bisherigen Datierungen aufdeckten. Auch in Hinblick auf die Anschaffung und den Verbleib bestimmter Wägen um und nach 1900 konnten einige Lücken geschlossen werden, die durch das Fehlen des jüngsten Wagenburg-Inventars bestehen.

Da sämtliche für die Erforschung des Hofmarstalles relevanten Dokumente in einem Datenbanksystem erfasst wurden, besteht nun auch für nachfolgende interdisziplinäre Analysen ein wertvoller, über 20.000 Datensätze umfassender Informationspool. Diese Projektdatenbank bildet auch eine wesentliche Grundlage für die Erstellung des ersten wissenschaftlichen Sammlungskatalogs der Wagenburg.


Rechnung des Wiener Wagenbauers Carl Marius aus dem Jahr 1881 über an den Hof gelieferte Fahrzeuge

Publikationen

  • Mario Döberl, Lehrjahre eines Hofwagenfabrikanten. Die Studienreisen Ludwig Lohners in Europa und den USA 1878–1885. In: Blätter für Technikgeschichte 68 (2006), S. 97–136.
  • Mario Döberl, An Austrian in America: Ludwig Lohner’s view of Carriage Building in the United States (1884/1893). In: Carriage Journal 44/3 (2006), S. 135–138, 44/4 (2006), S. 188–190, 44/5 (2006), S. 250–252.
  • Mario Döberl, Eine Frage der Ehre. Die Wiener Kutschenbauer und ihr Festzugswagen anlässlich der Feier der Silbernen Hochzeit des österreichischen Kaiserpaares im Jahr 1879. In: Achse, Rad und Wagen. Beiträge zur Geschichte der Landfahrzeuge 14 (2006), S. 34–53.
  • Mario Döberl, The Viennese Imperial Court and its Relationship with English Carriage Builders in the Nineteenth Century. In: The Court Historian 18/1 (2013), S. 47–56.
  • Monica Kurzel-Runtscheiner, Ein Tempel für Pferde? Marstall, Fuhrpark und Hofstaat eines Erzherzogs als architektonische Herausforderung in Theophil Hansens „Deutschmeisterpalais“ an der Wiener Ringstraße. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 76 (2013), S. 557 – 578.

Information

Projektleitung
Dr. Monica Kurzel- Runtscheiner

Projektmitarbeit
Dr. Mario Döberl
Mag. Julia Zangerl

Finanzierung
FWF-Projekt Nr. P17266

Projektlaufzeit
abgeschlossen

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